Die Gestirne

Gestirne im GeburtshoroskopGestirne im Tierkreis-Kalender und im Transithoroskop

Stellung in den Zeichen und HäusernGeschlechtRückläufigkeitPlanetenjahre, -tage und -stunden

  

Observable universe logarithmic illustration

  

Zehn zentrale Antriebskräfte


Die zehn Gestirne – die Sonne, der Mond und die Planeten, die gemeinsam mit der Erde um die Sonne kreisen – sind die Akteure in jedem Himmelsschauspiel, die Spielsteine auf dem großen Spielplan des Horoskops. Denn sie setzen die entscheidenden Akzente; in der Runde der zwölf Tierkreiszeichen ebenso wie im persönlichen Häuserkreis, und sie sind auch der Ausgangspunkt der Aspekte, durch die uns in der Astrologie wichtige Chancen und Herausforderungen angezeigt werden. Dabei hat jedes Gestirn eine eigene, spezifische Aussagekraft. Im Zusammenhang betrachtet verkörpern die Gestirne zehn zentrale innere Antriebskräfte, zehn Grundenergien des Lebens, die in jedem Menschen und zu jeder Zeit mehr oder weniger stark spürbar sind:

  

Sonne Symbol schwarzDie Sonne: der Leitstern des Lebens; die wahre Natur und das wichtigste Ziel

mond zu symbol schwarzDer Mond: der Urgrund der Gefühle, die instinktiven Reaktionen und Bedürfnisse

Merkur Symbol schwarzMerkur: Gedankenaustausch und Vermittlung; unser Denken, Reden und Lernen

venus symbol schwarzVenus: Wünsche, Liebe und Lebensgenuss ... das innere Lustprinzip

Mars Symbol schwarzMars: Volle Kraft voraus!? Mut, Tatendrang und Initiative

jupiter symbol schwarzJupiter: Das ist optimal!? Ideale, Streben und Entwicklungsbereitschaft

Saturn Symbol schwarzSaturn: Ich kenne meine Grenzen!? Disziplin, Normen - und Vorbehalte

Uranus Symbol schwarzUranus: Neuland erobern! Freiheit, Zeitgeist und Entdeckerfreude

Neptun Symbol schwarzNeptun: Inspiration, Hingabe; Sehnsucht, Sucht und Suche

Pluto Symbol schwarzPluto: Umbruch! Macht und Ohnmacht

  

Diese Grundkräfte vertreten die zehn Gestirne vom Prinzip her überall dort, wo sie in der Astrologie in Erscheinung treten: im astrologischen Kalender ebenso wie im persönlichen Geburtshoroskop, im Partnerhoroskop ebenso wie in der individuellen Transitberechnung. Doch ihre Bedeutung und Aussagekraft variiert je nach dem, in welchem Zusammenhang man sie betrachtet.

Bevor wir uns das genauer anschauen, wollen wir zunächst noch kurz der Frage nachspüren, warum die Gestirne überhaupt eine so exponierte Rolle im symbolischen Denken der Menschen spielen.

  


  

antike Götter auf dem Olymp von Nicolas-André Monsiau (1754-1837)

  

Uralte Götter am Himmelszelt?


Liebesgöttin Venus, Götterbote Merkur oder Mars, der Patron der Kämpfer und Krieger ... Im Weltbild der Antike, in der entscheidende Fundamente für das heutige astrologische Denkmodell gelegt wurden, verstand man die Planeten nicht als tote Gesteins- oder Gaskörper, sondern als "am Himmel sichtbare Götter" (Plutarch). Und so kommt die Schwester der Astrologie, die inzwischen eher naturwissenschaftlich-trockene Astronomie, bis heute nicht umhin, mit den stark symbolisch geladenen Figuren des römischen Götterhimmels Umgang zu pflegen – zumindest den Namen nach.

Der Hauptgrund, in den Gestirnen zwar übermenschliche, dabei aber durchaus mit sehr individuellen Stärken und auch Schwächen ausgestattete Wesen zu sehen, war wohl ihre offensichtliche Eigenwilligkeit. Denn abgesehen von Sonne und Mond, die von der Erde aus gesehen Jahr für Jahr beziehungsweise Monat für Monat treu und brav auf geraden Bahnen durch den Tierkreis wandern, machen die Planeten scheinbar, was sie wollen: Sie passieren bestimmte Tierkreiszeichen beziehungsweise Zeichengrade so schnell wie möglich und trödeln (in ihren rückläufigen Phasen) auf anderen Zeichengraden dann wieder äußerst ausgiebig herum; ganz so, als ob sie sich einfach nicht von der Stimmungsqualität dieses Zeichens trennen könnten – oder als ob sie hier noch etwas Wichtiges nachzuarbeiten hätten.

Der tatsächliche, astronomisch messbare Lauf der Wandelsterne am Himmel gab also den Anstoß, die Botschaften der Planeten ganz persönlich zu nehmen. In der modernen psychologischen Astrologie ist die Vorstellung vom Eigenleben der Gestirne natürlich eher metaphorisch als buchstäblich gemeint: Sie sind absolut keine Gottheiten, die durch ihren Lauf unser Schicksal "machen" – doch sie zeigen mit ihren Konstellationen viele in Hinblick auf unsere Persönlichkeit und unsere weitere Entwicklung sehr aufschlussreiche Impulse an.

Und dabei ist es nicht zuletzt die archetypische Verbundenheit der Gestirne zu den alten Gottheiten der griechisch-römischen Mythologie, die sie so griffig zum Verständnis von manchmal schwer greifbaren Vorgängen in Seele, Geist und Körper macht.

  


  

Die Gestirne im Geburtshoroskop: das Sonnensystem der Seele


Die Kraft der uralten Planetengötter schlummert – symbolisch gesehen – ein Leben lang in jedem Menschen, denn sie sind ja im Geburtshoroskop vertreten, das unser ganz persönliches Rüstzeug fürs Leben beschreibt. In diesem individuellen Sternenspiegelbild bildet sich ein ganz privates Sonnensystem der Seele heraus, das von der Sonne als Brennpunkt des Ichs bis hin zu der Frage reicht, wie ein Mensch die allgemeinen Qualitäten seiner (Uranus-Neptun-Pluto-)Generation lebt. Dieses Denkmodell wurzelt zwar im geozentrischen Weltbild der Zeit, in dem es entstanden ist, es lässt sich aber durchaus mit der modernen heliozentrischen Weltsicht bzw. den tatsächlichen astronomischen Sachverhalten in unserem Sonnensystem versöhnen:

  

Persönliche und kollektive Gestirne

  

Wie auch bei den astrologischen Häusern wird bei den Gestirnen eine "persönliche" und eine "kollektive" Gruppe unterschieden. Diese Einteilung hängt einerseits mit der Nähe des Gestirns zur Erde als Wohnsitz des Geborenen und andererseits mit der Schnelligkeit zusammen, in der sie ihre Bahnen durch den Tierkreis ziehen – also mit der Kurz- oder Langfristigkeit, in der eine bestimmte Kombination zwischen Zeichen und Gestirn und damit eine ganz spezielle Zeitqualität gegeben ist.

  

Auf die Schnelle: Sehr persönlich zu nehmen!


Genau wie die Sonne, der Leitstern unseres Planetensystems, und der um die Erde kreisende Gefühlstrabant Mond gelten auch die drei erdnahen Planeten Merkur, Venus und Mars in der Astrologie als symbolische Hauptsachverständige für sehr individuelle Antriebe, also als persönliche Planeten.

Der Götterbote Merkur und die himmlische Liebesgöttin Venus, die zwischen Sonne und Erde ihre Bahnen ziehen, sind in jedem Geburtshoroskop immer irgendwo im Umfeld der Sonne zu finden. Doch je nach dem, ob sie Zeichen und Haus mit der Sonne teilen, oder ob sie ihr im Tierkreis eine Station weit vorauseilen beziehungsweise hinterher trödeln, ergeben sich immer neue Kombinationen, die dann charakteristische Aussagen über das individuelle Zusammenspiel von Sein, Denken und Wünschen machen.

Mars, der himmlische Kämpfer und Krieger, der unabhängig von der Sonne seiner Wege durch den Tierkreis geht, bringt dann – mit Tatendrang und Durchsetzungswillen – weitere starke innere Antriebe ins Sternenspiel.

  

Der Asteroidengürtel: Eine saubere Grenzziehung


Zwischen Mars und dem folgenden Planeten, Jupiter, zieht sich ein Asteroidengürtel durch unser Sonnensystem; und der trennt fein säuberlich die unmittelbar persönlichen von den eher allgemeinen Belangen ... Jedenfalls, was die Aussagekraft der Tierkreiszeichen betrifft, die im Geburtshoroskop von Jupiter, Saturn, Uranus, Neptun und Pluto bewohnt werden, oder auch die der Aspekte, die diese Planeten untereinander bilden. Denn diese Konstellationen charakterisieren lediglich die allgemeinen Rahmenbedingungen, in die wir gemeinsam mit unserem Jahrgang bzw. mit unserer gesamten Generation hineingeboren wurden. Immer weiter vom astrologischen Brennpunkt des Ichs, der Sonne bzw. der Erde entfernt, ziehen diese fünf Himmelswanderer (die auch als kollektive Planeten bezeichnet werden) ihre Bahnen ... Doch es ist vor allem ihr äußerst gemächliches Tempo, das ihre Zeichenstellung im Geburtshoroskop so unpersönlich macht.

  

Die alten Kollektivplaneten: Jupiter und Saturn


Jupiter
und Saturn bleiben rund ein Jahr bzw. rund drei Jahre in selben Tierkreiszeichen. Entsprechend beschreiben die Qualitäten der Zeichen, in denen wir dieses Duo im persönlichen Geburtshoroskop antreffen, weniger unsere urpersönlichen Eigenheiten als vielmehr die Startbedingungen unseres gesamten Jahrgangs. Sie stehen im Speziellen für die Werte und Normen, die allen in diesem Zeitraum geborenen Menschen grundlegend gemeinsam sind. Dabei ist Jupiter, der bunt schillernde Entfaltungsplanet, mehr für die großen Ideale und Visionen unseres Jahrgangs zuständig, während Saturn, der sich freiwillig nur in einem ringförmigen Rahmen bewegt, einiges über dessen Verhaltensmaximen, Ängste und Vorbehalte zu sagen hat.

Lange Zeit galt Saturn als "Grenzwächter zwischen Ich und Welt"; denn mit ihm, dem letzten der mit bloßem Auge am Nachthimmel erkennbaren Planeten unseres Sonnensystems, war zugleich auch die Grenze des ursprünglichen astrologischen Modells erreicht. Doch das weitete sich dann erheblich durch die Entdeckung weiterer Planeten; und daher gibt es in der Astrologie nun auch den Ansatz, die traditionellen Kollektivplaneten gemeinsam mit Mars als "soziale Planeten" zu definieren, die von mittlerer persönlicher Aussagekraft sind.

  

Die neuen Kollektivplaneten: Uranus, Neptun, Pluto ... und?


So weit von Erde und Sonne entfernt, dass sie ohne technische Hilfsmittel nicht zu sehen sind, ziehen Uranus, Neptun und Pluto ihre Bahnen. Und dabei verweilen sie zwischen 7 und 32 Jahren in ein und demselben Tierkreiszeichen; so lange also, dass dieses Zeichen zum Patron ganzer Generationen wird. Im Geburtshoroskop spiegeln die Konstellationen dieser drei Planeten in erster Linie unsere Eingebundenheit in den großen kollektiven Lebenszusammenhang, den wir mit unserer ganzen Generation teilen. Die Zeit, in der wir geboren und groß geworden sind, ist ein Teil unserer Geschichte. Auch wenn uns solche Einflüsse weit weniger bewusst sind als unsere urpersönlichen Eigenarten (die von den der Erde bzw. der Sonne näherstehenden Gestirnen vertreten werden), so geht dieses allgemeine Lebensklima doch durchaus in unser Identitätsgefühl ein; es bedingt z. B. die Nähe, die wir speziell den Kindern "unserer" Zeit gegenüber empfinden.

Ein interessanter Aspekt an den drei äußeren Planeten ist, dass sie jeweils termingerecht erst dann von den Astronomen entdeckt wurden, als die Menschheit ihrem Erfahrungshorizont nach reif für sie war: Der himmlische Freiheitskämpfer Uranus trat 1781 in Erscheinung, also recht pünktlich zur Französischen Revolution, Neptun, der Schirmherr des kollektiven Unterbewusstseins, zeigte sich erst 1846, weil ohne die Entwicklung der Psychoanalyse sowieso keiner verstanden hätte, was er zu sagen hat. Pluto ließ vermutlich deshalb bis 1930 auf sich warten, weil die Welt erst dann zu begreifen lernte, wie kollektive Machtinstinkte im Extremfall funktionieren.

Mit Pluto sind wir im Kuiper-Gürtel am Rand des uns bisher bekannten Sonnensystems angelangt. Weitere Entdeckungen sind jedoch nicht ausgeschlossen – wenn wir Menschen so weit sind. Ceres (im Asteroidengürtel, benannt nach der altrömischen Göttin des Ackerbaus) oder Eiris (im Kuiper-Gürtel, benannt nach der griechischen Göttin der Zwietracht) etwa, die seit 2006 gemeinsam mit Pluto die neue Gruppe der Zwergplaneten bilder, hätten ihrer Symbolkraft nach m. E. durchaus das Zeug, zu wichtigen astrologischen Ratgebern der Zukunft zu werden. Ich persönlich sehe hier mehr Substanz als beim in der Deutung vieler Astrologen sehr beliebten Asteroiden Chiron oder den rein rechnerisch ermittelten Größen Lilith und Mondknoten.

  

männlich weiblich symbole

  

Männlein oder Weiblein? Mit fließenden Grenzen!


Im Kreise der persönlichen Gestirne stehen Sonne und Mars traditionell für bestimmte Aspekte des männlichen und der Mond sowie Venus für bestimmte Aspekte des weiblichen Prinzips – was speziell in der Partnerschaftsastrologie zum Tragen kommt, bei der Analyse des Geburtshoroskops aber auch sehr erhellend im Hinblick auf die persönliche Grundeinstellung zu diesen archetypischen Polen ist; ganz egal, ob man heterosexuell oder queer orientiert ist.

Während Sonne und Mond Symbole für das Männliche und das Weibliche im Menschen schlechthin sind, kümmern sich Venus und Mars vor allem um die erotischen Aspekte dieser Polarität. Dazwischen steht Merkur als das freundschaftlich-neutrale Prinzip, das man in Verhandlungen und Gesprächen bestens gebrauchen kann.

Auch von den einheitlich männlichen Götternamen der kollektiven Planeten sollte man sich nicht beeindrucken lassen: Neptun etwa verkörpert eine eher weibliche Energie und Uranus hat einen ähnlich androgynen Charakter wie Merkur. Saturn dagegen wird zwar oft als alter Herr (respektive als Chronos mit dem Stundenglas) dargestellt, gilt aber seit der Antike als weiblicher Planet.

  


  

Die Gestirne im Kalender und im Transit: Wegweiser durch die Zeit


Mit ihren aktuellen Zeichenpassagen und Aspekten halten die Gestirne die astrologische Prognose Tag für Tag, Monat für Monat und Jahr für Jahr in Bewegung, indem sie immer neue Stimmungslagen, Herausforderungen und Chancen anzeigen; sei es als Trendmeldungen für uns alle, wie sie auf dieser Site in den Tierkreis-Kalendern vorgestellt werden, oder sei es im Rahmen eines individuell berechneten Transithoroskops, das die Wechselbeziehung zwischen dem aktuellen Sternenlauf und dem persönlichen Geburtshoroskop wiedergibt. Auch hier spielt die Laufgeschwindigkeit der Gestirne eine zentrale Rolle, um die Relevanz bestimmter Sternenimpulse zu klären; nur nimmt diese Relevanz jetzt ab statt zu, je schneller ein Gestirn um den Tierkreis wandert:

  

grafik zeiträume

  

Der Star des Tages: der Mond


Der Mond, der schnellste Läufer unter den Gestirnen, der im Geburtshoroskop das zweitwichtigste persönliche Gestirn ist, beschreibt im Laufe der Zeit gesehen lediglich die flüchtigen Launen und die natürlichen Bedürfnisse einiger Stunden (Aspekte) oder Tage (Zeichen). Er hilft uns also lediglich kurzfristig bei der Planung unsere täglichen Termine und Aktivitäten.

  

Die Stars des Monats: Sonne, Merkur, Venus und Mars


Sonne
, Venus und Mars halten sich pro Monat jeweils maximal nur in zwei, Merkur maximal in drei verschiedenen Zeichen des Tierkreises auf und bilden entsprechend nur eine kleine Auswahl von Aspekten. Diese Konstellationen werden in den Tierkreis-Spezi-Kalendern zum Monat jeweils eingehender kommentiert, denn sie geben interessante Hinweise auf besondere Chancen, die nur in bestimmten Wochen für uns alle in der Luft liegen, oder auf Probleme, mit denen wir uns in diesem Monat voraussichtlich verstärkt auseinandersetzen werden müssen.

Im Transithoroskop zeichnen sich dann synchron dazu ganz persönliche Höhenflüge und Tiefpunkte ab, die ebenfalls nur in bestimmten Wochen spürbar sind. Hierzu geben die zusammenfassenden Kommentare und Grafiken im Tierkreis-Spezi-Horoskop-Kalender zum Jahr einen ersten Eindruck, ganz genau werden diese Impulse in der individuellen Transitberechnung erfasst.

Die Aspekte der Sonne sowie von Merkur, Venus oder Mars haben eine längere Reichweite als Mond-Aspekte, sie sind also bereits einige Zeit vor und noch eine Weile nach dem Tag zu spüren, an dem sie exakt gebildet werden.

  

Die Stars des Jahres: Jupiter und Saturn


Jupiter
, der etwa 12 Monate lang im selben Tierkreiszeichen steht und dabei nur eine sehr kleine Auswahl von Aspekten bildet, und Saturn, der sich pro Zeichen rund 2 ½ Jahre Zeit nimmt, beschreiben gemeinsam die besondere Qualität eines ganzen Jahres. Dabei charakterisiert Jupiter die Chancen, die über mehrere Monate hinweg individuell oder für uns alle in der Luft liegen, doch er warnt auch vor Übereifer und Übertreibung. Saturn dagegen kündigt in bestimmten Bereichen gewisse Härtezeiten an, in denen wir auf Grenzen und Hindernisse treffen werden; doch er steht auch für wichtige Reifeprozesse und die Option, konstruktive Strategien entwickeln.

Hier gewinnt ein bestimmtes Jahr – allgemein oder spezieller im persönlichen Transit-Horoskop – seine einmalige Kontur; doch im Ganzen des Lebens gesehen stellen auch die persönlichen Entwicklungsetappen, die sich aus Jupiters und Saturns Zeichenstellungen ableiten lassen, lediglich recht kleine Stationen auf dem großen Weg dar.

  

Die Stars des Jahrzehnts: Uranus, Neptun und Pluto


Uranus
, Neptun und Pluto, die immer gemächlicher werdenden Himmelswanderer am Rande unseres Sonnensystems, halten sich im Laufe des Jahres jeweils meist nur in einem, maximal in zwei Tierkreiszeichen auf. Sie wandern so langsam über das Himmelszelt, dass sie mehrere Jahre lang (5-10) im selben Aspekt zueinander oder zu einer Geburtsstellung stehen.

Entsprechend sind diese Konstellationen die wichtigsten Informanten zu Entwicklungen, die langfristig gesehen von besonderer Bedeutung sind. Sie symbolisieren die großen Erfahrungsetappen des Lebens; Jahrzehnt für Jahrzehnt, Jahrhundert für Jahrhundert, allgemein für uns alle oder auch sehr speziell und individuell.

  

Die rückläufigen Phasen der Planeten: Wichtiges wird wiederholt!


Wesentlich verantwortlich für die Langwierigkeit bestimmter allgemeiner oder persönlicher Erfahrungsetappen sind die sogenannten rückläufigen Phasen, die die fünf äußeren Planeten einmal pro Jahr, Mars alle 2-3 Jahre, Venus alle zwei Jahre und Merkur 3x im Jahr einlegen.

Während die Sonne und der Mond von unserem Heimatplaneten Erde aus gesehen immer geradeaus um den Tierkreis wandern, nehmen die acht Planeten ab und zu scheinbar das Recht in Anspruch, bestimmte Zeichengrade nicht nur vorwärts, sondern zur Abwechslung auch einmal rückwärts abzuwandern.

Astronomisch gesehen handelt es sich hier um eine optische Täuschung, die mit einer Achsenverschiebung zwischen Erde, Sonne und Planet zusammenhängt. Der astrologische Effekt solcher rückläufigen Phasen aber ist der, dass die Mentalität bestimmter Tierkreiszeichen – und damit auch die Chancen oder die Herausforderungen, die mit bestimmten allgemeinen Aspekten oder den parallel dazu gebildeten persönlichen Transitaspekten verbunden sind – besonders lange lebendig bleiben. Denn diese Aspekte werden im Zuge einer rückläufigen Phase nicht nur einmal, sondern mehrfach exakt gebildet.

Normalerweise geschieht dies dreimal: Einmal auf den direkten Weg, dann beim Zurücklaufen und dann noch einmal, wenn der Planet wieder direkt läuft. Wenn die Planeten derart ausdauernd auf bestimmten Zeichen oder Aspekten "herumreiten", wollen sie uns offensichtlich mit besonderem Nachdruck auf etwas aufmerksam machen ... Zumeist gibt uns der erste Übergang einen Vorgeschmack, worum es unter einem bestimmten Aspekt geht, beim zweiten bekommen wir besonders handfest zu spüren, was dieser Aspekt zu bedeuten hat, und beim dritten stehen uns die durchlebte Veränderung und ihre Folgen dann deutlich vor Augen.

  


  

   

Planetenjahre, Planetentage und Planetenstunden


Die rückläufigen Phasen der Planeten waren wesentlich dafür verantwortlich, sie als eigensinnige göttliche Wesen zu verstehen; und die Verehrung dieser Himmelsgötter spiegelt sich bis heute in den Namen unserer Wochentage, die den sieben seit alters her bekannten Gestirnen entsprechen.

Doch damit nicht genug: Ganz unabhängig von den tatsächlichen Wanderungen der Gestirne durch den Tierkreis ist auch jedes Jahr einem dieser sieben Gestirne gewidmet. Alle sieben Jahre (und zwar am Tag der Frühlings-Tag-und-Nachtgleiche, also im März) beginnt in regelmäßigen Rhythmus ein Sonnenjahr, ein Venusjahr, ein Merkurjahr, ein Mondjahr, ein Saturnjahr, ein Jupiterjahr oder ein Marsjahr.

Diese Vorstellung nahm unter anderem wesentlichen Einfluss auf den bis heute gern für Wetterprognosen konsultierten Hundertjährige Kalender, den der Abt des Klosters Langheim in Franken, Mauritius Knauer, damals im 17. Jahrhundert eigentlich nur erstellt hatte, um nach Beobachtungen das Wetter für seine Region vorherzusagen. Demnach spiegeln die Qualitäten des Planetenpatrons die Großwetterlage des jeweiligen Jahres; vielleicht mögen Sie diese ja auch im übertragenen Sinne als Inspiration heranziehen?

Im Kleinen dagegen gibt es die Idee der Planetenstunden, die wir den Chaldäern verdanken, die sich in den Jahrhunderten um Christi Geburt herum als mesopotamische Kalenderspezialisten und Sterndeuter einen Namen machten. Die Chaldäer ordneten die sieben am Himmel sichtbaren Gestirnen systematisch den 24 Stunden des Tages zu. Dabei begannen sie mit der ersten Stunde des Samstags, die dem Tagesherrscher Saturn zugesprochen wurde, also dem Planeten mit der längsten Umlaufzeit (Saturn braucht rund 29 Jahre, bis der Tierkreis einmal durchwandert ist). In absteigender Linie folgen dann Jupiter (mit einer Umlaufzeit von 12 Jahren), Mars (rund 2,5 Jahre), die Sonne (365 Tage, dem Lauf der Erde entsprechend), Venus, Merkur und schließlich der Mond (der den Tierkreis schon nach rund 29 Tagen durchlaufen hat). Dann beginnt der Turnus erneut mit Saturn.

Die Reihenfolge ist also etwas anders als bei den Tagen der Woche oder den Planetenjahren. Doch immer fällt der Regent der ersten Stunde des Tages mit dem Regenten des entsprechenden Tages zusammen: Am Sonntag gehört die erste Stunde (00:00-01:00 Uhr) also zur Sonne, dann folgen nacheinander die Stunden von Venus, Merkur, Mond, Saturn, Jupiter und Mars, bis um 07:00 Uhr wieder eine Sonnenstunde erreicht ist, und so geht es regelmäßig weiter. Der Montag beginnt dann mit einer Mondstunde, auf die eine Saturnstunde folgt, usw. Der planetarische Schutzpatron des Tages regiert neben der ersten und der achten (07:00-08:00 Uhr), immer jeweils auch die fünfzehnte (14:00-15:00 Uhr) und die zweiundzwanzigste (21:00-22:00 Uhr) Stunde. Pro Tag finden sich demnach also regelmäßig vier Stunden, an denen die Tagesenergie besonders stark und gut zu nutzen ist.

Die Gunst der traditionellen Planetenstunden berechnet sich allerdings nach der Sonnenuhr, deren Zeiger ganz natürlich dem tatsächlichen Sonnenlauf entsprechend seine Schatten wirft. Wenn wir nun aber mit dem Beginn der mitteleuropäischen Sommerzeit am letzten Märzsonntag, die Uhren von 02:00 Uhr MEZ auf 03:00 Uhr MEZ/S umstellen, dann „verrutschen“ die traditionellen Planetenstunden jeweils um eine Zeitstunde. Die Hoch-Zeiten der Tagesregenten sind bis Ende Oktober also: 01:00-02:00, 08:00-09:00, 15:00-16:00 und 21:00-22:00 Uhr.

  


Bilder: Observable universe logarithmic illustration – By Unmismoobjetivo (Own work) [CC BY-SA 3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)] (Planetenkreis) und Nicolas-André Monsiau (1754-1837), Public domain (Götter auf dem Olymp) via Wikimedia Commons sowie Tim Mossholder/Unsplash (männlich/weiblich) Vielen Dank dafür! Text, Grafiken und Collage: © M. Mundt

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