Die astrologischen Häuser

AszendentMedium CoeliDie zwölf Häuser im GeburtshoroskopDie zwölf Häuser im Transithoroskop

  

andrew ridley 185913 unsplash

  

Zwölf zentrale Lebensthemen


Tierkreiszeichen, Gestirne und Aspekte – all das sind astrologische Größen, denen Sie sowohl in allgemeinen astrologischen Kalendern wie auch in individuellen Horoskopberechnungen begegnen. Die Zuordnung der Gestirne und Zeichen zu einem bestimmten Haus aber ist immer eine ganz persönliche Angelegenheit, die unmittelbar mit dem Ort und dem Zeitpunkt der Geburt zusammenhängt.

Der Häuserkreis des Geburtshoroskops wird vom Aszendenten eröffnet, also von der Linie, die links im Horoskop den Osthorizont markiert. Ausgehend vom Aszendenten werden die zwölf Häuser fortlaufend – und zwar gegen den Uhrzeigersinn – einmal im Kreis herum durchnummeriert. Ihre Eingangstüren (auch Spitzen genannt) liegen dabei jeweils als kleinere Achsen in einem bestimmten Zeichen. Feld für Feld kommt im Häuserzirkel des Horoskops dann jeweils eine ganz bestimmte Grundfrage des Seins zur Sprache:

  


  

Haus Nr 1

  

Aszendent, erstes Haus: Ich bin!

Die astrologische Ausstattung des ersten Hauses (also das Aszendentenzeichen und die hier angesiedelten Gestirne) ist von entscheidender Aussagekraft darüber, wie ein Mensch an sich selbst und an den Rest der Welt heran­tritt und was seine durchsetzungsfähigsten Wesenszüge sind. Dieses Haus verkörpert unser aktives seelisches Ich, unsere Persönlichkeit und unseren Selbstverwirklichungsdrang.

  

Zweites Haus: Ich habe!

Das zweite Feld des Häuserzirkels dagegen symbolisiert unser körperliches Ich und unser konkretes, greifbares Lebensfundament. Sein Themenspektrum umfasst sowohl materielle wie auch immaterielle Sicherheiten und Werte; es steht für Existenzgrundlage, Einkommen und Besitz, aber auch für unsere Wünsche und unsere Sinnlichkeit, für unser Verlangen nach Geborgenheit und Lebensgenuss.

  

Drittes Haus: Ich denke!

Das dritte Haus ist das Haus des Gedankenaustauschs, des Redens und Lernens – das Reich unseres geistigen Ichs. Seine Ausstattung mit bestimmten Zeichen und Geburtsgestirnen beschreibt, wie wir uns mit dieser Welt und ihren Ideen auseinandersetzen - wie wir unser Kommunikati­onsvermögen nutzten, unsere unmittel­ba­ren Kontakte und Interessen pflegen und unsere Lernfähig­keit trainieren, also aus- und weiterbilden.

  


  

Imum Coeli, viertes Haus: Ich fühle!

Das vierte Haus wird vom Imum Coeli, der Himmelstiefe eröffnet, das heißt von der Achse, die den am weitesten unter dem Horizont verborgenen Punkt des Horoskops markiert. Es vertritt unser passives seelisches Ich, unsere ganz privaten Bedürfnisse. Insbesondere ist hier das Identi­tätsgefühl gemeint, das uns aus unserer Herkunft, aus unserer Beziehung zu unseren Eltern und zu unserer Familie, aber auch aus unserem häuslichen Umfeld und unserer Heimat er­wächst.

  

Fünftes Haus: Ich wirke!

Kreativität und Lebensfreude, Vergnügen, Spiel und Spaß - das sind die Themen des fünften Hauses. Gleich­gültig, ob im konkreten oder im über­tra­ge­nen Sinne: hier spiegelt sich die per­sön­li­che Er­fül­lung und Bestätigung, die man darin finden kann, ei­gene Kin­der in die Welt zu set­zen. Das fünfte Haus ist, wie das erste, ein Feuerhaus - und damit in erster Linie der Frage gewidmet, wie wir das Licht unserer Persönlichkeit zum Leuchten bringen können. Doch während das erste Haus den puren Selbstverwirklichungsdrang vertritt, geht es nun um die greif­baren Re­sultate der Selbst­verwirkli­chung.

  

Sechstes Haus: Ich erfasse!

Wie lassen sich zurückliegende Erfahrungen nutzbringend auswerten? Im sechsten Haus fordern die praktischen Methoden ihr Recht, mit denen wir unseren Alltag bewältigen. Dabei geht es jedoch nicht nur um unsere allgemeine Arbeitsmoral, also um die Einsatzbereitschaft „im Dienst an der Sache", sondern auch um unsere Dienstbarkeit (beziehungsweise Hilfsbereitschaft) den Menschen gegenüber – und dazu gehören nicht zuletzt auch wir selbst und damit die Pflege unserer Gesundheit.

  


   

Deszendent, siebentes Haus: Wir sind!

Das Kardinalhaus Nummer sieben, das dem „Ich"-Haus Nummer eins auf der Horizontlinie direkt gegenüberliegt, hält diesem seine notwendige Ergänzung entgegen: Es steht für das „Du" im Leben, für unser allgemeines Verlangen nach Austausch zwischenmenschlichen Beziehungen aller Art, nach Geselligkeit und gesellschaftlichen Kontakten, und spezieller für unsere persönlichen Idealvorstellungen von Liebe, Ehe und Partnerschaft.

Mit dem siebenten Haus übertreten wir eine bedeutende Schwelle: Anders als in den Häusern 1-6, in denen es vor allem um das Erleben unserer eigenen Kraft und unserer persönlichen Möglichkeiten ging, stehen in den Häusern 7-12 die Erfahrungen im Vordergrund, die wir nur gemeinsam mit anderen Menschen machen können.

  

Achtes Haus: Wir begehren!

Macht und Ohnmacht, Verluste und Verlustängste, Begehren, Leidenschaft und Eifersucht, Krisen und Wandlungen, Tod und Tabus, Zer­störungs- und Regenerationsprozesse, Triebe und Triebhaftigkeiten, Zwänge und Zwanghaftigkeiten - all dies fällt in das Themenspektrum des Hauses Nummer acht, das zu den schwierigsten und herausforderndsten Feldern des Häuserzirkels gehört. Das achte Haus zeigt, wie wir in Schicksalsgemeinschaft mit anderen den intensivsten und extremsten Erfahrungen und den dunklen Seiten des Lebens begegnen.

  

Neuntes Haus: Wir denken!

Nachdem uns das achte Haus in die düstersten Abgründe des Seins entführt hat, bringt das neunte wieder Licht ins Leben. Dieses Haus ist unserem Weltbild, unserem Streben und unseren Idealen gewidmet. In ihm spiegeln sich unsere Entwicklungsbereitschaft und unser Gemeinschaftsgeist, unsere Einstellung zu ethischen und moralischen, rechtlichen, philosophischen, spirituellen und religiösen Fragen, unser soziales und gesellschaftliches Engagement, unser Streben nach höherer Bildung – und unser Verlangen nach Welterfahrung und Welt-Anschau­ung im wörtlichsten Sinne, näm­lich in Form von größeren Reisen.

  


  

Haus Nr 10

   

Medium Coeli, zehntes Haus: Wir streben!

Das zehnte Haus wird von der letzten Hauptachse des Horoskops, der Himmelsmitte (Medium Coeli) eröffnet, die den höchsten Punkt am Geburtshimmel markiert. Entsprechend zeigt es auf, wodurch wir uns in diesem Leben besonders eindrucksvoll hervortun können, was in den Augen der Welt unsere herausragendsten Qualitäten ausmacht – und das ist dann gewöhnlich auch das, was einem im Leben die größten Erfolge einbringt. Die Nr.10 ist das Haus der langfristigen Lebensziele, der Bewährung und der Berufung. Ihre astrologische Ausstattung steht symbolisch für die Rollen und Aufgaben, durch deren Erfüllung wir die größte Akzeptanz und Anerkennung erzielen können.

  

Elftes Haus: Wir wissen!

Im Haus Nummer elf wachsen wir dann noch ein gutes Stück weit über das im Leben bereits Erreichte hinaus: Hier geht es um unsere Hoffnungen und Pläne für die Zukunft und um die Kontakte, die Gönner, Freunde und Interessengemeinschaften, die uns im Leben weiterbringen. Gefragt ist nun speziell auch unsere Fähigkeit, den Überblick zu behalten und unser Wissen in sinnvoller Weise an andere weiterzugeben.

  

Zwölftes Haus: Wir glauben!

Das zwölfte Feld ist die letzte Station des Häuserzirkels; und wie im richtigen Leben, so wirft sich an die­ser Endsta­tion auch astrologisch die Frage nach dem höhe­ren Sinn des Ganzen auf. Hier dreht sich alles um die Bereitschaft (und um das Verlangen!), sich vollkommen von den konkreten Vorgaben „dieser schnöden irdischen Welt" zu lösen, um dem höheren Sinn des Ganzen näher zu kommen. Dabei kann man jedoch denkbar unterschiedliche Wege einschlagen; Kunstsinn, Spiritualität und selbstlose, opferbereite Menschenliebe bringen sich in der Nr. 12 ebenso zum Ausdruck wie Weltfremdheit, unerfüllbare Sehnsüchte und Suchtanfälligkeit.

  


  

Die zwölf Häuser im persönlichen Geburtshoroskop


Im Geburtshoroskop spiegelt sich die persönliche Einstellung zu diesen zwölf Lebensthemen zunächst in der Grundhaltung, die das Tierkreiszeichen an der jeweiligen Häuserspitze verkörpert. Besondere Akzente werden dann durch die „himmlischen Hausbe­setzer" aus dem Kreise der Gestirne gesetzt: Da sich zehn Geburtsgestirne nie gleichmäßig auf zwölf Häuser verteilen können, machen sie zwangsläufig prägnante Aussagen im Hinblick darauf, was uns im Leben besonders wichtig sein wird - und woran wir uns demgegenüber weniger interessiert zeigen dürften. Von besonders großer Aussagekraft ist dabei das Haus, in dem die Geburtssonne ihren Wohnsitz bezogen hat.

  


  

Die zwölf Häuser im persönlichen Transit-Kalender


Im persönlichen Transithoroskop dagegen wird ermittelt, welche Häuserfelder des Geburtshoroskops durch den aktuellen Standort der Gestirne gerade „aktiviert" werden. So kristallisieren sich hier – kurz- oder längerfristig – die Zeiten heraus, in denen wir in eine besonders intensive Auseinandersetzung mit den Fragestellungen treten, die von einem bestimmten Häuserfeld verkörpert werden.

Alle Jahre wieder etwa wandert die Sonne mit dem Tierkreis auch den kompletten Häuserzirkel des Geburtshoroskops ab und konfrontiert uns so Schritt für Schritt mit dessen Themen. Der himmlische Entwicklungshelfer Jupiter dagegen fordert uns alle zwölf Jahre wieder auf, in einem ganz bestimmten Lebensbereich über uns selbst hinauszuwachsen – und Uranus lässt uns im Laufe eines durchschnittlichen Menschenlebens nur ein einziges Mal zu jedem dieser Themen Neuland entdecken; das dann aber gleich über mehrere Jahre.

  


Fotos: Andrew Ridley/unsplash, © dpf -2006 / pixelio.de, © Daniel Gast / pixelio.de. Vielen Dank dafür!

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